Rheingau-Taunus-Kreis. Im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ schaffte der Rheingau-Taunus-Kreis im Juni 2021 für 924.038 Euro Laptops und Tablets an, um diese Lehrern im Kreis zur Verfügung zu stellen. In Zeiten der Digitalisierung und der Pandemie sicher eine gute Idee.
Finanziert wurde das Projekt im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ mit Bundes- und Landesmitteln. Die Beschaffung beruhte auf einer Bedarfsanalyse des Schulträgers, also des Kreises. Die meisten der 45 Schulen meldeten einen gewissen Puffer an Geräten – für neue Lehrbeauftragte. Das Budget wurde vollständig ausgeschöpft. Ende 2021 stellte der Kreis fest, dass der gemeldete Puffer offenbar häufig viel zu groß bemessen war, denn 315 Tablets im Wert von insgesamt circa 157.500 Euro waren noch völlig ungenutzt. Daraufhin forderte der Kreis die Schulen dazu auf, die Geräte in Betrieb zu nehmen. Anschließend wurden sie sukzessive abgerufen.
Dazu hat auch der Bund der Steuerzahler mit kritischen Nachfragen und öffentlichem Druck beigetragen. Bis Februar hatte sich die Zahl der ungenutzten Geräte auf 231 reduziert, Anfang April waren es noch 165. Im Juni lagen nur noch 72 Tablets unbenutzt in den Schränken. Doch laut Rheingau-Taunus-Kreis, so hieß es zu diesem Zeitpunkt, sollen auch diese bis nach den hessischen Sommerferien eine sinnvolle Verwendung finden.
Der Bund der Steuerzahler meint:
Das Budget für die unbestritten wichtige Schul-Digitalisierung sollte nach dem tatsächlichen Bedarf und nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden. Teure IT, die in Schränken nur an Wert verliert, hilft weder Lehrkräften, noch Schülern. Immerhin hat der Kreis die Nutzung der Geräte überprüft und Schadensbegrenzung betrieben. Sicherlich dürfte es sich dabei nicht um einen Einzelfall handeln, auch wenn andere Schulträger dies nicht öffentlich gemacht haben.