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Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hessen kritisiert die vom Landtag beschlossene Kreisfreiheit der Stadt Hanau zum 1.1.2026. „Der quälend lange Auskreisungsprozess Hanaus hat im Landtag nun einen traurigen Schlusspunkt gefunden. Dies ist weder für die Bürgerinnen und Bürger in Hanau noch im übrigen Main-Kinzig-Kreis ein Grund zum Jubeln. Schließlich schaffen die Abgeordneten damit einen unrühmlichen Präzedenzfall und öffnen der Steuergeldverschwendung Tür und Tor“, erklärt Jochen Kilp, Vorstand und Kommunalexperte des BdSt Hessen.
Durch einen Kreisaustritt Hanaus drohen aus Sicht des hessischen Steuerzahlerbunds unnötige Doppelstrukturen und Mehrkosten. Aus diesem Grund habe man die Separationsbestrebungen schon 2020 in sein Schwarzbuch aufgenommen.
„Wir haben den ,Huxit‘ von Anfang an für eine schlechte Idee gehalten, weil solche Kleinstaaterei völlig aus der Zeit gefallen ist und dem Trend zu mehr interkommunaler Kooperation diametral entgegenläuft. In den letzten Jahrzehnten haben immer mehr hessische Kommunen erkannt, dass sie ihre Aufgaben günstiger erledigen können, indem sie beispielsweise beim Bauhof, der Kasse oder der Feuerwehr mit Nachbarn zusammenarbeiten“, so Kilp. Es sei absurd, dass Hessen auf der einen Seite landauf landab interkommunale Kooperation bis hin zu Gemeindefusionen predigt, auf der anderen Seite nun aber drohenden Mehrkosten durch eine Trennung nichts entgegensetzt. Nun stehe zu befürchten, dass auch andere kreisangehörige Städte auf den Geschmack gebracht werden könnten.
Mit Blick auf die Brüder-Grimm-Stadt selbst sei es schon immer fragwürdig gewesen, dass Hanau offenbar aus Imagegründen um jeden Preis aus dem Kreis aussteigen wollte, um sich als Großstadt zu definieren. „Dass der Zensus Hanau inzwischen eine Einwohnerzahl deutlich unter der 100.000er-Marke bescheinigt hat, womit man also keine Großstadt ist, setzt der ganzen ,Huxit‘-Farce die Krone auf“, so Kilp abschließend.
