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Fast die Hälfte der Kommunen im Wetteraukreis erhöht 2019 Steuern

Der BdSt Hessen hat die aktuelle Steuerpolitik der Städte und Gemeinden im Wetteraukreis aufbereitet. In diesem Jahr erhöhten 12 von 25 kreisangehörigen Städten und Gemeinden mindestens eine kommunale Steuer. Karben, Limeshain, Ortenberg und Wöllstadt hoben gleich alle drei Realsteuerhebesätze an. „Seit Jahren bekommen die Bürger und Betriebe teilweise kräftige Mehrbelastungen zu spüren. Insbesondere die Grundsteuer B steigt immer weiter an. Der Grundsteuer B-Durchschnitt im Wetteraukreis ist in diesem Jahr noch einmal um 26 Punkte angestiegen“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des BdSt Hessen.

Der Gewerbesteuerhebesatz wurde in diesem Jahr von insgesamt acht Kommunen erhöht. Den kreisweiten Spitzenwert von 440 Prozent verlangt Nidda, gefolgt von Florstadt mit 405 Prozent. Am wenigsten belastet werden die Gewerbesteuerzahler mit 350 Prozent in Münzenberg. Den höchsten Zuwachs müssen die Gewerbesteuerpflichtigen in Limeshain verkraften, wo 40 Punkte aufgeschlagen wurden. Der Kreisdurchschnitt stieg im Vergleich zum Vorjahr um sieben Punkte auf jetzt 381 Prozent.

Die Grundsteuer B hoben gleich zehn Kommunen an. Die kräftigste Steigerung wurde in diesem Jahr mit 266 Punkten in Ortenberg auf 660 Prozent beschlossen. „Nicht nur solch drastische Einmalerhöhungen sind uns ein Dorn im Auge, sondern auch die regelmäßig wiederkehrenden. Sie fallen auf den ersten Blick bescheidener aus, kumuliert über mehrere Jahre ergibt sich aber teilweise ein ähnlich hoher Hebesatz“, so Papendick. So ist die Grundsteuer-Belastung in Glauburg seit 2013 jedes Jahr erhöht worden. In diesem Zeitraum wurden zusammengenommen 255 Punkte aufgeschlagen, was einen Hebesatz von aktuell 540 Prozent ergibt. Den Spitzenplatz im Landkreis belegt weiterhin Hirzenhain mit dem Extremwert von 840 Prozent. Es folgen Ortenberg mit 660 Prozent und Nidda mit 570 Prozent. Am wenigsten werden die Steuerpflichtigen in Münzenberg mit 285 Prozent belastet. Der Durchschnittswert des Landkreises liegt 2019 bei 464 Prozent und damit 26 Punkte höher als im Vorjahr.

Die weniger ertragreiche Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen wurde von sechs Kommunen erhöht. Auch hier nahm Ortenberg die größte Steigerung mit 68 Punkten auf 400 Prozent vor. Unrühmlicher Spitzenreiter bleibt Nidda mit 570 Prozent. Den zweiten Rang teilen sich Hirzenhain und Glauburg mit jeweils 540 Prozent. In Echzell und Friedberg gilt für die Steuerpflichtigen dagegen ein Hebesatz von lediglich 300 Prozent.

Auch bei den Bagatellsteuern fällt Ortenberg negativ auf. Dort wurden wie auch in Reichelsheim die Hunde- und die Kampfhundesteuer erhöht. Karben hat als einzige Kommune im Landkreis eine Wettaufwandsteuer eingeführt.

Die viel diskutierten Straßenbeiträgen schafften im Wetteraukreis drei Kommunen ab: Bad Nauheim, Bad Vilbel und Friedberg. Aktuell bitten noch 18 von 25 Kommunen die Anwohner bei einer Straßensanierung einmalig zur Kasse. Wiederkehrende Beiträge werden in Nidda und Rosbach verlangt. Der BdSt Hessen spricht sich für die landesweite Abschaffung der Straßenbeiträge aus. Diese stellen für viele Haus- und Wohnungsbesitzer noch immer eine hohe finanzielle Belastung dar. Allerdings darf die Abschaffung nicht dazu führen, dass die Lasten an anderer Stelle durch die Decke gehen, beispielsweise bei der Grundsteuer B. Deswegen fordert der hessische Steuerzahlerbund eine Kompensation durch das Land.

Hier können Sie die detaillierte Übersicht für den Wetteraukreis herunterladen.
Die Tabellen aller bisher veröffentlichten Landkreise finden Sie hier.

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