Die Ergebnisse der jährlichen Kommunalfinanzanalyse des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Hessen im Landkreis Kassel zeigen, dass die Städte und Gemeinden im Jahr 2022 wieder vermehrt auf Erhöhungen bei den Grundsteuern sowie der Gewerbesteuer zurückgegriffen haben. Vier Kommunen erhöhten mindestens einen Hebesatz, bei den Grundsteuern teilweise erheblich. 2021 hatte nur eine Kommune ihre Hebesätze erhöht. Gleichzeitig planen 15 Kreiskommunen mit einem Defizit für das laufende Haushaltsjahr – vier mehr als 2021. Während 13 Städte und Gemeinden diese Defizite im Jahresabschluss durch eine Entnahme der Rücklage ausgleichen können, gelingt dies wie schon 2021 in Ahnatal und Bad Karlshafen nicht. „Die Erfahrungen aus der Pandemie haben gezeigt, wie wichtig es ist, die kommunalen Finanzen in guten Zeiten mit hohen Steuereinnahmen auf gesunde Füße zu stellen und so Vorsorge für Krisen zu treffen. Schließlich warten mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auch auf die deutsche Wirtschaft die nächsten Herausforderungen für die Haushalte der Städte und Gemeinden“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des hessischen Steuerzahlerbunds. „Daher müssen die kommunalen Finanzen dauerhaft krisenfest gemacht werden. Nur so können wir vermeiden, dass die Lasten durch Steuererhöhungen einseitig den Bürgerinnen und Bürgern aufgehalst, die Konsolidierungserfolge der jüngeren Vergangenheit durch enorme Neuverschuldung gefährdet werden und die Standortqualität durch Investitionskürzungen leidet“, so Papendick.