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Kommunen im Kreis Marburg-Biedenkopf finanziell gut für Corona-Krise gerüstet

BdSt Hessen beleuchtet kommunale Finanzpolitik / Vor Corona: Bislang keine Steuererhöhungen vorgesehen / Zwei Kommunen schaffen Straßenbeiträge ab

Die Ergebnisse der jährlichen Kommunalsteueranalyse des BdSt Hessen im Landkreis Marburg-Biedenkopf zeigen, dass die Kommunen vor der Corona-Krise auf einem guten Weg waren, ihre Finanzen auf gesunde Füße zu stellen: Lediglich die Stadt Marburg plante mit einem Haushaltsdefizit, alle verzichteten auf Steuererhöhungen. „Daran kann man erkennen, dass die Städte und Gemeinden im Kreis in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht haben. Wie wichtig das war, zeigen die aktuellen Herausforderungen in der Corona-Krise. Diesen können die Kommunen mit soliden Finanzen besser entgegentreten als mit ohnehin schon klammen Kassen“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des hessischen Steuerzahlerbunds. Schon jetzt sei abzusehen, dass die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auch für die hessischen Städte und Gemeinden verheerend sein werden. Es werde vermutlich Jahre dauern, bis die Kommunen wieder da sind, wo sie Anfang 2020 standen.

Bei der Grundsteuer B gab es bislang keine Veränderung gegenüber 2019. Diese Steuer wird auf bebaute oder bebaubare Grundstücke erhoben und trifft über die Nebenkosten auch Mieter. Die mit 630 Prozent nach wie vor höchste Belastung trifft die Bürger in Münchhausen, am wenigsten müssen die Steuerzahler mit 270 Prozent in Amöneburg berappen. Der durchschnittliche Hebesatz der 22 Kreis-Kommunen bleibt bei 412 Prozent. Dieser Wert liegt unter dem Durchschnitt aller hessischen Städte und Gemeinden, der 2019 460 Prozent betrug.

Bei der Grundsteuer A hat ebenfalls keine Kommune ihren Hebesatz erhöht. Damit liegt Münchhausen mit 630 Prozent auch hier weiter an der Spitze aller Kommunen im Kreis. Die Grundsteuer A besteuert land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Den niedrigsten Hebesatz zahlen die Land- und Forstwirte mit 280 Prozent in Marburg. Mit einem durchschnittlichen Hebesatz von 372 Prozent bleiben die Kommunen des Landkreises Marburg-Biedenkopf unter dem hessischen Vorjahres-Durchschnitt von 408 Punkten.

Bei der Gewerbesteuer hat sich auch nichts verändert. Gleich sechs Kommunen haben mit 400 Prozent die Spitzenposition im Kreis inne. Die geringste Belastung müssen die Gewerbetreibenden in Amöneburg tragen, dort liegt der Hebesatz bei 333 Prozent. Der Kreis bleibt mit einem durchschnittlichen Hebesatz von 378 Prozent weiter knapp unter dem hessischen Durchschnitt von 2019 (385 Prozent).

Der hessische Steuerzahlerbund setzt sich weiterhin dafür ein, Straßenbeiträge bei voller Kompensation der kommunalen Einnahmeausfälle durch das Land abzuschaffen. Erfreulicherweise verzichten mit Marburg und Rauschenberg zwei zusätzliche Kommunen im Landkreis Marburg-Biedenkopf komplett auf die Erhebung von Straßenbeiträgen. Lahntal wechselte von einmaligen auf wiederkehrende Beiträge. Damit verzichten nun fünf Kommunen in Marburg-Biedenkopf komplett auf Straßenbeiträge, zwölf erheben einmalige und fünf wiederkehrende Beiträge.

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