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Pfungstädter Hessentags-Hilferuf ernst nehmen!

Bund der Steuerzahler Hessen unterstützt Appell zur Absage des Landesfests 2023 aus Kostengründen / Land in der Pflicht: Corona-Pandemie erhöht finanzielle Belastung / Für bescheideneres Fest Nachbarländer zum Vorbild nehmen

Foto: Fotoscouts Korbach / Döling für hessen.de

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hessen unterstützt die in Pfungstadt laut gewordene Forderung von Unabhängigen Bürgern und Grünen, den Zuschlag für den Hessentag 2023 aus finanziellen Gründen zurückzugeben. „Seit Jahren kritisieren wir die immensen Kosten des teuersten und längsten Landesfests Deutschlands, die sich durch Corona nun weiter verschärfen könnten. Der Hilferuf aus Pfungstadt zeigt, dass der Hessentag insbesondere für kleinere Kommunen längst kein Grund zum Feiern mehr ist! Das Land darf davor nicht die Augen verschließen und muss sein Konzept nun endlich gründlich abspecken!“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des BdSt Hessen. Wie in vielen Bereichen, sollte die Pandemie zum Anlass genommen werden, ausgetretene Pfade zu verlassen.

Zwar richte sich die BdSt-Kritik nicht gegen den Hessentag als solchen, doch die dafür aufgewendeten Summen müssten endlich deutlich gesenkt werden. „Was in den 1960er Jahren als bescheidenes Fest an einem Wochenende begann, ist bis zum Ausbruch der Pandemie zu einer zehntägigen Party ausgeufert, die aus unterschiedlichen öffentlichen Kassen mit rund 20 Millionen Euro subventioniert wurde. Durch höhere Sicherheits-, Hygiene- und Lohnkosten könnte sich das nun weiter steigern. Es ist allerhöchste Zeit, dass man sich wieder auf die Wurzeln des Hessentags besinnt!“, so Papendick. Schließlich handele es sich längst nicht mehr um ein heimeliges Fest zur Stärkung der hessischen Identität, sondern um ein millionenschweres, glitzerndes Unterhaltungs-Event mit austauschbaren Kirmesbuden und Konzerten internationaler Stars ohne jeglichen Bezug zur Region.

Dieser Gigantismus müsse beendet werden, indem entweder kürzer oder in einem anderen Turnus gefeiert werde – so wie es alle übrigen Bundesländer vormachten. Beispielsweise sei der Rheinland-Pfalz-Tag auf ein Wochenende beschränkt und Nordrhein-Westfalen sowie Thüringen kommen sogar mit einem dreitägigen Fest im Zwei-Jahres-Rhythmus aus.

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