Laut einer Erhebung des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Hessen unter allen 421 hessischen Städten und Gemeinden hatten 2024 deutlich mehr Kommunen mit Haushaltsdefiziten zu kämpfen hatten als noch im Vorjahr. So konnten nur 138 Städte und Gemeinden (32,8 Prozent) einen Haushaltspan ohne Defizit im ordentlichen Ergebnis vorlegen, 2023 waren es noch 201.
Von den nun 283 Städten und Gemeinden (67,2 Prozent) ohne ausgeglichenen Haushalt konnten immerhin 264 Kommunen (62,7 Prozent) das geplante Defizit im Jahresabschluss durch eine Entnahme aus den Rücklagen ausgleichen. 14 Städte und Gemeinden (3,3 Prozent) konnten dies nicht, weil sie keine oder nicht ausreichend Rücklagen hatten – vier mehr als 2023. Mit Löhnberg, Villmar (beide Kreis Limburg-Weilburg), Cornberg, Kirchheim (beide Kreis Hersfeld-Rotenburg) und Bad Sooden-Allendorf (Werra-Meißner-Kreis) haben erstmals fünf Kommunen (1,2 Prozent) komplett auf die Verabschiedung eines Haushalts für 2024 verzichtet. Sie begründen dies vor allem mit dem Verweis darauf, dass der Haushalt ohnehin nicht von der Aufsicht genehmigt würde. „Ein derartiger Anstieg an geplanten Haushaltsdefiziten ist alarmierend, weil er zeigt, dass es sich hierbei nicht mehr um Einzelfälle handelt. Immer mehr hessische Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Besonders gestiegene Kosten, wie Löhne und Energie, aber auch zusätzliche Aufgaben durch Bundes- und Landesregelungen setzen den Kommunen zu“, erklärt Jochen Kilp, Vorstand beim hessischen Steuerzahlerbund.