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Über 45 Prozent der Kommunen im Landkreis Bergstraße erhöhen 2019 Steuern

Zehn von 22 kreisangehörigen Kommunen erhöhten mindestens eine Steuer / Lautertal weiterhin mit 1.050 Prozent Spitzenreiter bei der Grundsteuer B

Der BdSt Hessen hat die aktuelle Steuerpolitik der Städte und Gemeinden im Landkreis Bergstraße aufbereitet. „Wir haben alle Steuersätze und die Bagatellsteuern verglichen, damit für jeden deutlich wird, wie hoch die Belastung der Bürger und Betriebe in seiner Kommune ist. Besonders auffällig ist, dass an der Bergstraße der Kreisdurchschnitt der Grundsteuer B innerhalb nur eines Jahres um 20 Punkte kletterte“, erläutert Joachim Papendick, Vorsitzender des hessischen Steuerzahlerbunds. Von den 22 kreisangehörigen Städten und Gemeinden erhöhten im Jahr 2019 insgesamt zehn mindestens eine kommunale Steuer. Im Jahr zuvor drehten nur zwei Kommunen an der Steuerschraube.

Die Hebesätze der Grundsteuer B erreichen inzwischen teilweise Werte, die vor einigen Jahren noch undenkbar erschienen. Sechs Kommunen drehen 2019 an dieser Steuerschraube. Die kräftigste Steigerung mit 100 Punkten auf 500 Prozent nimmt die Gemeinde Gorxheimertal vor. Einhausen hob die Belastung um 95 Punkte auf nun 495 Prozent an. Lautertal ist mit 1.050 Prozent weiterhin unangefochtener Spitzenreiter. Es folgen Neckarsteinach mit 700 Prozent und Lindenfels mit 680 Prozent. Am wenigsten belastet werden die Bürger und Betriebe mit unverändert 365 Prozent in Wald-Michelbach. Der Kreisdurchschnitt beträgt nun 503 Prozent.

Der Gewerbesteuerhebesatz wurde in diesem Jahr von Groß-Rohrheim (+30 Punkte auf 400 Prozent), Biblis, Birkenau und Lorsch (jeweils um +23 Punkte auf 380 Prozent) erhöht. Auch Mörlenbach plant eine Erhöhung um 20 Punkte. Sollte die Anhebung so beschlossen werden, verlangt die Gemeinde dann zusammen mit Groß-Rohrheim und Abtsteinach den kreisweiten Spitzenwert von 400 Prozent. Am wenigsten belastet werden die Gewerbesteuerzahler mit 357 Prozent in Wald-Michelbach. Der durchschnittliche Hebesatz steigt im Vergleich zum Vorjahr um fünf Punkte auf 381 Prozent.

Die weniger ertragreiche Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen wurde 2019 von nur einer Kommune verändert. Doch Gorxheimertal erhöhte seinen Hebesatz immerhin gleich um 100 Punkte auf nun 400 Prozent. Den unrühmlichen Spitzenplatz im Landkreis belegt weiterhin Neckarsteinach mit 700 Prozent. Es folgen Hirschhorn mit 600 Prozent und Lautertal (Odenwald) mit 570 Prozent. Dagegen werden die Steuerzahler in Lampertheim mit 330 Prozent am geringsten belastet. Der Kreisdurchschnittswert liegt bei 406 Prozent und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um vier Punkte an.

Bei den Bagatellsteuern gibt es nur wenige Veränderungen. Die Hundebesitzer in Birkenau (+15 Euro auf jetzt 72 Euro) und in Viernheim (+11,28 Euro auf 48 Euro) müssen tiefer in die Tasche greifen. In Mörlenbach werden die Besitzer gefährlicher Hunde voraussichtlich entlastet. Die sogenannte Kampfhundesteuer soll um 500 Euro auf 100 Euro pro Hund sinken. Lautertal (Odenwald) führte eine Zweitwohnsitzsteuer ein. Damit erheben diese Steuer vier von 22 Kommunen im Landkreis.

Erfreulich ist, dass für 2019 nur Biblis mit einem defizitären Haushalt plant. Bei den derzeit heiß diskutierten Straßenbeiträgen ist an der Bergstraße keine Tendenz festzustellen. 17 Kommunen erheben einmalige und vier wiederkehrende Straßenbeiträge. Nur Hirschhorn verzichtet weiterhin komplett auf die finanzielle Beteiligung der Eigentümer an der Straßensanierung. Der BdSt Hessen spricht sich gegen die Straßenbeiträge aus. Die damit verbundenen Einnahmeausfälle der Städte und Gemeinden sollte das Land kompensieren.

Hier können Sie die detaillierte Übersicht für den Landkreis Bergstraße herunterladen.

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