Die Ergebnisse einer Blitzumfrage des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Hessen unter allen 421 hessischen Städten und Gemeinden zeigen, dass die neue Grundsteuer für die Bürgerinnen und Bürger in Summe teurer wird. Der Verein hat die im Zuge der Grundsteuerreform notwendig gewordenen neuen Hebesätze ab 1.1.2025 abgefragt. Diese weichen teilweise eklatant von den vorab publizierten, aufkommensneutralen Empfehlungen des Landes ab, mit denen die Kommunen genauso viel Grundsteuer einnehmen würden wie 2024.
„Nach unseren Ergebnissen haben sich 60 Prozent der hessischen Kommunen nicht an die Empfehlung gehalten, sondern einen Hebesatz beschlossen, der mindestens fünf Prozentpunkte über dem vom Land berechneten aufkommensneutralen Hebesatz liegt. Zum Teil sind die Steigerungen erheblich, so haben 14 Städte und Gemeinden die Empfehlung des Landes um 200 Punkte oder mehr übertroffen“, so Jochen Kilp, Vorstand beim hessischen Steuerzahlerbund. Im Durchschnitt lag die Empfehlung des Landes bei rund 432 Prozent, während der hessenweite Durchschnitt der zum 1.1.2025 gültigen Hebesätze bei nun rund 476 Prozent liegt – also über 40 Punkte über der durchschnittlichen Empfehlung. Mit Offenbach, Bensheim, Brachttal und Jossgrund haben vier Kommunen bislang keinen Hebesatz für 2025 beschlossen und können ohne diesen keine Grundsteuer erheben. Allerdings können sie das bis zum 30.6. nachholen, der Hebesatz gilt dann rückwirkend zum 1.1. Auf die Bürgerinnen und Bürger dieser Kommunen kommt dann eine Nachzahlung zu.