Der BdSt Hessen kritisiert, dass 2019 in Bad Hersfeld erneut das teuerste und längste Landesfest Deutschlands gefeiert wird. Zwar richte sich die Kritik nicht gegen den Hessentag als solchen, doch die dafür aufgewendeten Summen müssten endlich deutlich gesenkt werden.
„Was in den 1960er Jahren als bescheidenes Fest an einem Wochenende begann, ist zu einer zehntägigen Party ausgeufert, die aus unterschiedlichen öffentlichen Kassen mit rund 20 Millionen Euro subventioniert wird. Auch in der Festspielstadt Bad Hersfeld bietet das Land erneut ein äußerst teures Schauspiel. Es wird Zeit, dass man sich wieder auf die Wurzeln des Hessentags besinnt!“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des BdSt Hessen.
Schließlich handele es sich längst nicht mehr um ein heimeliges Fest zur Stärkung der hessischen Identität, sondern um ein millionenschweres, glitzerndes Unterhaltungs-Event mit austauschbaren Kirmesbuden und Konzerten internationaler Stars ohne jeglichen Bezug zur Region.
Dieser Gigantismus müsse beendet werden, indem entweder kürzer oder in einem anderen Turnus gefeiert werde – so wie es alle übrigen Bundesländer vormachten. Beispielsweise sei der Rheinland-Pfalz-Tag auf ein Wochenende beschränkt und Nordrhein-Westfalen sowie Thüringen kommen sogar mit einem dreitägigen Fest im Zwei-Jahres-Rhythmus aus. „Unsere Nachbarn leiden wegen ihrer Bescheidenheit sicher nicht an Identitätsproblemen, haben dafür aber etliche Millionen für Wichtigeres zur Verfügung. Schließlich kostet jeder Tag mehr zusätzliches Geld für Aufbauten, Gagen, Personal und Sicherheit. Zwar hat die Landesregierung Sparmaßnahmen eingeleitet, doch die waren eher kosmetischer Natur. Eigentlich notwendig wären strukturelle Reformen. Die hessische Identität kann schließlich auch an einem Wochenende zelebriert werden“, so Papendick.